Impressionen

Mahnmal der Märzgefallenen von 1921: Überschwengliche Erinnerungsveranstaltungen wurden dem mitteldeutschen Aufstand gewidmet. Vielen Bachraern und Bürgern aus der Umgebung sind die jährlichen Aufmärsche und Kundgebungen für die 8 von der Schutzpolizei erschossenen Märzkämpfer von 1921 noch in lebhafter Erinnerung.

Für sie wurde am Ortseingang aus Richtung Kölleda ein Mahnmal errichtet, dessen Gedenktafel nach der Wende von einigen Bachraer Bürgern leider entfernt wurde. Auf dem Friedhof gibt es eine Grabstätte (Denkmalschutz) für sechs erschossene Aufständische.

Zum Andenken an die 24 im I. Weltkrieg gefallenen Bachraer Männer wurden gleich zwei Denkmäler errichtet. Das erste befindet sich im Kirchhof. Neben den 24 Namen der Gefallenen zeigt dieser Obelisk verschiedene eingemeißelte Abbildungen.

Der zweite Gedenkstein, bestehend aus Findlingen mit einer Gedenktafel, befindet sich im Heldenhain unterhalb der ehemaligen Windmühle. Die Bachraer Einwohner pflanzten zur Ehrung und zum Vermächtnis der im Krieg Gefallenen und in der Fremde bestatteten Kameraden Gedächtnislinden.

Das bis 1945 der Familie von Werthern gehörende Schloss besteht in der jetzigen Bauform seit 1864/65. Seiner Architektur nach muss der Bau in 3 Etappen erfolgt sein. Der im neugotischen Stil erbaute Turm verleiht der schlichten Schlossarchitektur ein auffallendes Gepräge. Nach dem II. Weltkrieg diente es zunächst als Quarantänestation, danach war es Parteischule und von 1951 bis zur Schließung 1999 war es die Schule für die Orte Bachra, Schafau und Ostramondra. Seit 2000 befindet sich das Schloss mit dem dazugehörenden Park wieder im Privatbesitz.

Die Siegerlinde wurde anlässlich des Sieges über Napoleon 1815 in der Schlacht von Waterloo gepflanzt.

1912 wurde mit den Erdarbeiten der Finnebahn begonnen und am 1. Mai 1914 wurde die Teilstrecke Kölleda – Lossa eröffnet. Grün geschmückt fuhr auf dem Bachraer Bahnhof der 1. Zug ein, welcher von vielen Gästen – u. a. auf dem Balkon des Bahnhofsgebäude stehend – begrüßt wurde. Am 1. Oktober 1914 wurde ohne Feier die Gesamtstrecke eingeweiht, da bereits der I. Weltkrieg ausgebrochen war.

Da Bachra kalkfreies Wasser hatte, tankten alle Loks vorrangig auf unserem Bahnhof. Die Finnebahn diente der Personen-, aber auch der Kohle-, Zuckerrüben- und Kartoffelbeförderung.

Die sehenswerten Brücken und Viadukte an der gesamten Bahnstrecke wurden von italienischen Fachleuten aus einheimischen Natursteinen errichtet. Nach Ende des II. Weltkrieges wurde die Strecke von Kölleda bis Lossa stillgelegt, die Gleise sowie gesamte Streckentechnik demontiert und als Reparationsleistungen in die Sowjetunion geliefert.

Das Bahnhofsgebäude wurde im Erdgeschoss anfangs als Jugendeinrichtung der FDJ genutzt und in den 50-ziger Jahren zu einer Wohnung ausgebaut. Die Deutsche Reichsbahn übereignete Gebäude und Gelände in den 70-ziger Jahren an die Kommunen. Nach der Wende ging der Bachraer Bahnhof in Privatbesitz über.

Turmwindmühle: Seit 1828 wacht der „Turm“ an der Straße nach Olbersleben. Die Bauern der umliegenden Dörfer brachten ihr Getreide zum Mahlen nach Bachra. Wegen der defekten Flügel wurde in den 30-iger Jahren von Wind- auf Elektroenergie umgestellt. In den 50-iger Jahren wurden die Flügel leider gänzlich demontiert.

Rückhaltebecken (Stausee): Bauzeit von 1969 – 1971, Probestau bis 1974. Auf einer Staufläche von 24ha werden bis zu 750.000 m³ Wasser gestaut. Damit wurden bis 1990 ca. 450ha Felder beregnet. Heute dient der Speicher nur noch dem Hochwasserschutz für Bachra und Ostramondra, wird bei extremer Trockenheit zur Aufüllung der fließenden Welle genutzt und ist ein beliebtes Gewässer für Sportangler.

Der Weinberg, am Südhang der Finne gelegen, wurde bis ins 17. Jahrhundert zum Weinanbau genutzt.

Zwei ehemalige Kalksteinbrüche befinden sich an der Harth und an der Rosenmühle.

Das Grundstück der Familie Sonnenfeld wird von drei Straßen tangiert – Vierseitenhaus.

Windkraftanlagen: Im April 1997 an der Olberslebener Straße errichtet, waren diese 2 Anlagen die ersten dieser Art im Kreis Sömmerda. Ihre Höhe beträgt 65 m. Bei optimalem Wind werden ca. 1,8 Millionen Kilowatt pro Jahr in das Netz der TEAG eingespeist, das entspricht einem Stromverbrauch von 600 Haushalten. Seit dem 19. Dezember 2000 dreht sich ein weiteres Windrad (ca. 3 Mill. KW-Stunden/Jahr – Strom für etwa 1000 Haushalte).

Wanderkarte: Bachraer Wanderfreunde und Besucher des Ortes können auf einer Wanderkarte die Finne- und Fernwanderwege Richtung Beichlingen und Rastenberg ersehen. Die Wanderwege sind bis zu ihren Endpunkten gekennzeichnet. Am Waldrand angekommen, hat man einen schönen Blick auf den Wasserspeicher sowie auf Bachra und seine Umgebung.

Ebenfalls vorbei kommt man an der ehemaligen Tittelsburg (Wallburg) am Plattenwässerchen mit dem von Schilf bewachsenen Amphibienteich. Von hier aus beginnen die Erdkröten zur Laichzeit im Frühjahr ihre Wanderung zum Wasserspeicher. Auch markante Gesteinsschichten der Finnestörung sind hier besonders gut zu sehen. Die Aufwölbungen von Muschelkalkbänken entstanden vor ca. 60 Mill. Jahren durch alpidische Gebirgsbildung.

Ausbau der Ortsdurchfahrt: Seit Juni 1993 war unsere Hauptstraße (B 176) für ca. 1 Jahr gesperrt. Ursache dafür waren der grundhafte Ausbau, neue Abwasserkanäle sowie Wasser- und Telefonleitungen. Die Ortsdurchfahrt wurde in 3 Etappen erneuert. Es folgten noch die Gestaltung der Neben- und Grünanlagen sowie die Straßenbeleuchtung.

Ehrung der im II. Weltkrieg Gefallenen: Erst 1988 fassten einige heimat- und traditionsbewusste Bachraer Bürger den Entschluss, durch 2 hölzerne Tafeln in der Kirche an die 34 gefallenen und vermissten Bachraer Männer zu erinnern und das Andenken an sie wach zu halten.

Die Dampfmolkerei Bachra: Die Familie Thilo Kehrwisch war von 1928 bis zur Schließung etwa zehn Jahre Inhaber und Betreiber der Molkerei. Mit Pferdegespannen wurde die Milch aus Bachra und den Nachbarorten angeliefert, um daraus Butter, Sahne, Quark, Käse und Molke zu produzieren. Viele Frauen des Ortes (Frau Schiffner, Frau Pfister, Frau Bischoff u.a.) fuhren mit der Finnebahn bis Laucha und dann weiter nach Leipzig, um dort die Molkereierzeugnisse zu verkaufen.

Wassermühlen: Außer der Turmwindmühle gab es in Bachra noch 2 Wassermühlen. Seit fast 100 Jahren sind sowohl die Mühle am Rosenbach (Gehöft Ohmeyer) als auch die an der Schafau (Gehöft Weißbart) nicht mehr in Betrieb.